Freitag, 20. Februar 2015

Anne Will - 18.02.2015 - Barbarei als Strategie - Sind wir dem islamistischen Terror hilflos ausgeliefert?


Sendung am 18. Februar 2015 | 23:20 Uhr
Barbarei als Strategie - Sind wir dem islamistischen Terror hilflos ausgeliefert?
Die Gäste im Studio
© Will Media Fotograf Wolfgang Borrs/Marijan Murat
  • Georg Mascolo Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung
  • Jan van Aken Außenpolitischer Sprecher der Linkspartei
  • Michael Wolffsohn Historiker
  • Sylke Tempel Chefredakteurin der Zeitschrift "Internationale Politik"
Nach den Terrorangriffen in Kopenhagen, der Ermordung von christlichen Kopten durch Anhänger des "Islamischen Staats" (IS) und der Absage des Braunschweiger Karnevalsumzuges wächst die Angst vor islamistischer Gewalt. Hat der Terror eine neue Dimension erreicht? Und wer steckt hinter der Terrormiliz "Islamischer Staat"? Als deren Anführer gilt Abu Bakr al-Baghdadi, einer der meist gesuchten Terroristen der Welt. Doch anders als einst über Bin Laden weiß man über al-Baghdadi fast nichts. Wer ist al-Baghdadi und wie mächtig ist er? Dieser Frage ging u.a. unser Gast Georg Mascolo in einem Beitrag des "Weltspiegel extra" nach, der exklusiv in unserer Sendung gezeigt wird. Ist der islamistische Terror zu besiegen und braucht es einen entschiedenen Waffengang des Westens?

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Kommentare aus dem Blog

Nr. 31 von Westcoast
Das Problem jeder freiheitlichen demokratischen Gesellschaft ist es den Spagat zwischen Freiheitsrechten und der Sicherheit der Bürger zu schaffen. Beides gibt es nicht. Wer ein Maximum an Sicherheit haben möchte, muss dann auch gewisse Einschränkungen der Freiheitsrechte hinnehmen. Ich denke da insbesondere an Videoüberwachung im öffentlichen Raum oder auch die Kontrollen im Internet. Gerade die Terroristen des IS predigen zwar einen Islam aus dem Mittelalter, bedienen sich aber der Technik des 21. Jahrhunderts. Um die Sicherheit der Bürger möglichst umfassend sicherzustellen, kann man eben keine Polizisten losschicken die mit Trillerpfeife, Gummiknüppel und Dienstfahrrad unterwegs sind. Die heutigen Sicherheitsorgane müssen ebenfalls mit der neuesten Technik ausgestattet werden. Deshalb finde ich die Hysterie über den angeblichen NSA-Skandal auch reichlich paradox. Denn nachweislich sind durch diese Aktivitäten schon zahlreiche Anschläge auch in Deutschland verhindern worden. Dies ist leider der Preis der für Sicherheit zu zahlen ist.

Nr. 41 von franzi
@ 31 Westcoast
…und nicht nur das, auch in den Führungsstellen müssen Experten sitzen. z.B. In der EU ist Günter Öttinger jetzt der Kommissar für Digitales. O-Ton Öttinger: “Wenn es danach geht, dann müsste mein Sohn Kommissar werden, der ist 16 und voll drin. ” Für Frau Merkel war ja auch das Internet bis vergangenes Jahr noch Neuland. Und die Webseite der Datenschutzbeauftragten Voßhoff wurde offenbar auch schon gehackt, jedenfalls ist sie nicht erreichbar. Man sieht, wir können beruhigt sein, Bei dieser geballten Kompetenz in Sachen Internet hat der IS bei uns keine Chance.
Es wird noch mehr für unsere Sicherheit getan: Bei Facebook stimmt man mit dem Einloggen schon dem Datenklau zu. Samsung warnt selbst vor den eigenen Fernsehern, die Gespräche im eigenen Wohnzimmer aufzeichnen und weiterleiten können. (heuteshow 13.2.15) Das ist natürlich alles nur zu unserem Schutz. Ehemalige Stasioffiziere erblassen vor Neid über die heutigen Möglichkeiten.
Ist das nicht toll , was alles für unsere Sicherheit vor islamistischen Angriffen getan wird? Und weil die Hysterie über den NSA-Skandal so paradox ist, wurde auch Frau Merkels Handy von den USA abgehört. Wieviele “zahlreiche” Anschläge sind denn nun in den letzten Jahren in Deutschland verhindert worden ? Lt.wissenschjaftlichen Dienst des deutschen Bundestages waren es seit 2004 in Russland und der EU 21 , davon 3 in Deutschland, 2 wurden vereitelt. Beim Schusswaffenanschlag am 2. März 2011 auf amerikanische Soldaten am Flughafen Frankfurt am Main (Deutschland) wurden zwei Soldaten getötet, zwei weitere verletzt.
Es ist eben alles relativ, für manchen sind zwei in 10 Jahren schon zahlreich. Zum Glück ist heute Aschermittwoch und Ernsthaftigkeit sollte wieder einziehen.

Nr. 47 von Peter Fischer
Georg Mascolo ist Mitglied der Organisation Atlantik-Brücke sowie Mitglied der Core Group der Münchner Sicherheitskonferenz. Warum nur werden solche Tatsachen von der Redaktion verschwiegen? Und ebenfalls warum erklären uns immer Menschen die Zusammenhänge, die im Grunde die Interessen der VSA vertreten? Wie hier von Paulus und Antimaterie bereits richtig angemerkt wurde, wäre es doch für die VSA überhaupt kein Problem, die Finanzierungsströme zurück zu verfolgen, wenn man denn wirklich ein Interesse daran hätte. Allerdings lassen sich ohne Bedrohung eben nicht so viele Waffen verkaufen und demzufolge auch nicht genug Gewinne generieren. Es ist also die Frage zu stellen, wer denn ein Interesse am Terror hat? Georg Mascolo halte ich aus oben angeführten Gründen für ungeeignet wirklich Sinnvolles zur Diskussion beizutragen!

Nr. 165 von Marcel Powelleit
Wir, und unsere “Freunde” bomben, morden und plündern den arabischen Raum seit mehr als einem Jahrhundert, und wundern uns wirklich das die Bevölkerung vor Ort unseren “westlichen Werten” eher skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. Ein Bomberpilot der am Boden 100e bei lebendigen Leibe verbrennt wird von den überlebenden Verwanden genauso behandelt… Wer kann es ihnen verübeln? So lange wir oder unsere “Verbündeten” da Unten weiter versuchen den Herrschaftsanspruch westlicher Konzerne mit militärischen Mitteln umzusetzen, wird der Hass auf uns dort größer. Btw. sollte man sich mal Fragen warum viele dort die Terrorherrschaft des IS als weit weniger bedrohlich empfinden als die Terrorherrschaft des Westens.
Bis der IS einen Leichenberg von der Größe zusammen hat welchen wir dort geschaffen haben dauert es noch ein Weilchen. Bis dahin sollten wir uns wirklich mal an die eigene Nase fassen bevor wir andere als Terroristen labeln….

Nr. 173 von Josie Michel-Brüning
Ja, ” das Kind scheint in den Brunnen gefallen” zu sein. Was die Entwicklung des Terrors im Nahen und Mittleren Osten betrifft, so sind sie auf Politstrategen in den USA wie Zbigniew Brzezinski, ehemaliger Berater von U.S.- Präsident Jimmy Carter zurückzuführen. Sein geostrategisches Ziel, die Sowjetunion in die Knie zu zwingen, indem die CIA 1979 die aufständischen Mudschahedin gegen die demokratisch gewählte Nadschibullah-Regierung militärisch ausbildete und aufrüstete, damit Nadschibullah die Sowjetunion zu Hilfe riefe, ist aufgegangen.
Er ist Pole, seine Eltern emigrierten nach 1945 in die USA.
Einmal mehr beweist sich, dass hoher Intellekt nicht vor Kurzsichtigkeit schützt, wenn weder die eigenen Gefühle der Kränkung und Demütigung zugelassen, geschweige reflektiert und daher auch kein Verständnis für die Nöte anderer Menschen, für deren Geschichte, persönliche wie kulturelle Überlebenskämpfe aufgebracht wird.
Solche Politstrategen scheint vom gemeinen Neonazi oder Faschisten nur zu unterscheiden, dass sie es vermeiden können, sich persönlich mit Blut zu „beschmutzen“.
Die lebendige Welt ist jedoch kein Schachbrett.
Und die Supermacht USA kann nicht die ganze Welt beherrschen. Aber bis zu dieser Erkenntnis ist es wahrscheinlich für uns alle zu spät.
Genau so werden die Geschehnisse in Latein- Mittelamerika und der Karibik nur aus der kapitalistischen “Siegersicht” betrachtet und wiedergegeben und Feindbilder gepflegt, die wiederum den Fundamentalismus und Rechtsradikalismus befördern, siehe Peter Scholl-Latours letztes Werk, “Der Fluch der bösen Tat”.
Haben wir nicht auch Kinder und Kindeskinder?
Wollen wir deren Lebensgrundlage zerstören?
Wann sieht die Menschheit ein, dass wir unser aller Existenz nur mit einander und nicht gegen einander sichern können?
Wann lernen wir den respektvollen Dialog mit “Andersgläubigen”?

"Diskutanten, die beim Thema IS-Terror tatsächlich miteinander ins Gespräch kommen - die Runde von Anne Will." schreibt die Frankfurter Rudschau in der TV-Kritik
Ja liebe Leser, so kann eine Talkshow sein, wenn keine allwissenden Wichtigtuer, die meinen sie müssten ihre Rolle als Politiker spielen, dabei sind.



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