Dienstag, 16. September 2014

Hohe Zustimmung für Bundespräsident Gauck - eine Satire?

Thema: Bundespräsident Gauck
Eine gute Satire von T-Online

Nach halber Amtsperiode
14.09.2014, 16:14 Uhr | t-online.de, dpa
Zur Halbzeit der Amtsperiode von Bundespräsident Joachim Gauck wünscht sich nach einer Umfrage gut die Hälfte der Bürger, dass er ein zweites Mal antritt. Die Zustimmung für seine bisherige Arbeit ist noch viel größer.

51 Prozent würden es begrüßen, wenn Gauck 2017 das Amt für weitere fünf Jahre übernehmen würde, ergab die repräsentative Befragung des YouGov-Instituts im Auftrag der "Bild". Nur ein Viertel will ihn nicht noch einmal, ein weiteres knappes Viertel ist unentschlossen. Gauck hat am kommenden Donnerstag die Hälfte seiner ersten Amtszeit hinter sich.

78 Prozent bewerten seine bisherige Arbeit als gut, wie eine TNS-Emnid-Umfrage für das Nachrichtenmagazin "Focus" ergab. Nur 13 Prozent der Befragten sehen sie eher kritisch. Die Zustimmung für den früheren Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde ist im Westen mit 81 Prozent deutlich größer als im Osten mit 69 Prozent.

Kontrovers diskutierter Auftritt

Gab es am Anfang die Befürchtung, der große Redner Joachim Gauck hätte am Ende doch nicht so viel zu sagen wie von seinen Förderern gedacht, ist es jetzt, zur Halbzeit der fünfjährigen Amtsperiode, eher umgekehrt. Das Gedenkjahr 2014 bietet die Gelegenheit zu wichtigen Ansprachen, historischen Bezügen, Aufrufen und Mahnungen. Noch nie aber hat einer seiner Auftritte auch so viel Widerspruch und Kritik hervorgerufen wie der am 1. September auf der Danziger Westerplatte.

Nun ist es mit der Geschichtswissenschaft etwa so wie mit der Juristerei: zwei Historiker, drei Meinungen, mindestens. Aber unbestreitbar ist: Kritische Anmerkungen gab es eine ganze Menge zu Gaucks scharfen Worten aus Danzig in Richtung Moskau. "Die Geschichte lehrt uns, dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrößern", sagte Gauck zur Ukraine-Krise.

Vor allem warf man dem Bundespräsidenten das vor, was er nicht gesagt hat. Dass er zum 1. September, dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, in dessen Verlauf in der Sowjetunion 20 Millionen Menschen oder mehr getötet wurden, das Leid dieses Landes oder seiner Nachfolgestaaten nicht einmal erwähnte, das verwunderte.

Es hat eine Weile gedauert

In der Bevölkerung schmälert dies alles seine Beliebtheit nicht. Unbestritten hat Gauck, nach den beiden Rücktritten seiner Vorgänger Horst Köhler und Christian Wulff, das Verhältnis der Deutschen zu ihrem höchsten Staatsamt normalisiert. Sie mögen ihren Bundespräsidenten und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt.

Es hatte eine Weile gedauert, bis der frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde in seinem neuen Amt als Bundespräsident angekommen war. Am 18. März 2012 war er mit großer Mehrheit gewählt worden. Er hielt gute Reden, zur Flüchtlingspolitik und zur Eurokrise, zur deutschen Schuld in Israel oder den Niederlanden - das Echo hielt sich in Grenzen.

Sicherheitskonferenz als Wendepunkt

Vermutlich wird man Gaucks Worte vor der Sicherheitskonferenz in München im Januar dieses Jahres als einen Wendepunkt seiner Amtszeit werten. "Eines gleich vorweg: Dies ist ein gutes Deutschland, das beste, das wir jemals hatten." Mit diesem Satz begann er sein Plädoyer für eine verantwortlichere Rolle Deutschlands in der Welt, keinesfalls nur militärisch, aber eben auch. Deutsche Waffenlieferungen für die Kurden im Irak lassen sich seitdem auch mit den Worten Gaucks begründen.

Dass man seinen Appell für mehr Verantwortung immer wieder auf das militärische Engagement verkürzt, ist sicher ungerecht. Ein ebenso wichtiges Thema ist ihm die Solidarität mit Flüchtlingen und Asylbewerbern. Am 30. Juni appellierte er an die europäischen Partner, die Verantwortung angesichts der Not nicht hin- und herzuschieben.

Dies darf - ausnahmsweise - auch als Kritik an der Bundesregierung gelesen werden. Ansonsten aber legt Gauck viel Wert darauf, sich nicht auf Konfliktkurs zu Kanzlerin Angela Merkel zu begeben, sieht dafür auch keinen Anlass.

Rechtsradikalen "Spinnern" entgegen treten

Gauck hat in den zweieinhalb Jahren rund 300 offizielle Reden gehalten und an zahlreichen Diskussionen teilgenommen. So im August 2013 vor der Bundestagswahl in Berlin. Vor Schülern fiel da der Satz, man müsse rechtsradikalen "Spinnern" entgegen treten.

Die NPD klagte, und das Verfassungsgericht musste entscheiden. In ihrem Urteil vom 10. Juni 2014 ließen die Richter dem Amt des Bundespräsidenten eine bemerkenswerte Stärkung zukommen. "Wie der Bundespräsident seine Repräsentations- und Integrationsaufgaben mit Leben erfüllt, entscheidet der Amtsinhaber grundsätzlich selbst."

Noch zweieinhalb Jahre hat Gauck Zeit. Ob er über eine zweite Amtszeit auch nur nachdenkt, darüber sagt er nichts

und wie immer bei T-Online straft die eigene Umfrage den Beitrag lügen.


» der Kommentar des Blogschreibers «
Ergänzung 16.09.2014:
Hatten wir jemals einen Bundespräsidenten, der schon nach der Hälfte seiner Amtszeit von 49% der Deutschen abgelehnt wird? (Wenn man nach den offiziellen Zahlen geht)


Kommentare

Iwano
Die t-online Umfragen sind leider nicht repräsentativ. Allerdings bezweifle ich auch sehr, dass die Ergebnisse der o.g. Umfragen der Realität entsprechen. Schon die unterschiedlichen Aussagen (Emnid und You-Gov-Institut) zeigen, wie man Umfragen so gestalten kann, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt. Bewerten kan man Umfragen nur, wenn die Methode und die Fragestellungen offen gelegt werden.

idokahn
Im Neuen Deutschland, Organ des ZK der SED, konnte man beispielsweise am 20. Juni 1988 auf der zweiten Seite nach Abschluß des Evangelischen Kirchentages in Rostock lesen: »Der Vorsitzende des Landesausschusses der Landeskirche Mecklenburgs, Joachim Gauck, dankte den staatlichen Organen für die großzügige Unterstützung des Kirchentages und sprach sich für ein engagiertes Wirken der Christen in der Gesellschaft aus.«
Gauck ist ungeachtet seines engagierten Wirkens in der DDR-Gesellschaft Bundespräsident die ehemalige Spitzensportlerin Kristin Otto hingegen wurde 2014 als Sportmoderatorin des ZDF vom Bildschirm verbannt, weil sie am 4. Mai 1989 im Neuen Deutschland Wahlpropaganda für die DDR gemacht habe.

Fazit
Die Deutschen merkeln endlich, wie sehr sie von den etablierten Parteien und Politikern ständig vergauckelt werden, wie man am Wahlausgang der beiden östlichen Bundesländer sieht.

MahneridW
"51 Prozent würden es begrüßen, wenn Gauck 2017 das Amt für weitere fünf Jahre übernehmen würde" Das bedeutet dass bereits jetzt 49% das nicht wünschen! Von mehr als 9000 TO-Lesern sind es aber schon 72% die Gauck gerne auf den Rücken schauen würden! Hat jemals ein Bundespräsident ein schlechteres Ergebnis nach der Hälfte der Amtzeit erzielt?

Pegasus
Wieder einmal so ein manipulierter Bericht.
Alleine die T-Online-Umfrage hier, zeigt ein ganz anderes Ergebnis an.
Als Pfarrer schien er wahrscheinlich gut zu sein, aber als Bundespräsident finde ich ihn weniger gut geeignet. Eine zweite Amtszeit sollten sich die Deutschen nicht antun.

Danke Klaus für den Link

1 Kommentar :

  1. Hallo Gerd, hallo Lesende,

    ich habe mir zu Gauck, genau wie viele andere, die Finger wund geschrieben.Ich kenne viele Menschen aus der Wendezeit in der DDR, die mit Recht sich Bürgerrechtler nennen dürfen.
    Viele von denen leben heute von Hartz IV, sind krank und vollkommen frustriert wenn sie in den Einheitsmainstream den „Bürgerrechtler“ Gauck erleben müssen. Gauck ist nie ein Bürgerrechtler gewesen.Es ist historisch belegbar, dass er stets an den Futtertrögen der Macht sich plazieren wollte und hat.Ich habe diesbezüglich auch schon auf deinen Blog gepostet
    Ich kann Menschen in den alten Bundesländern nicht böse sein, wenn sie sich mit den Verhältnissen in der DDR nicht auskennen, aber sie müssen doch erkennen welcher BP zur Zeit im Amt ist.
    In Kenntnis der Geschichte der DDR getraue ich mir zu behaupten, dass sehr viel dafür spricht das Gauck auf Grund seiner DDR Biographie erpressbar ist.
    Gauck hatte die Möglichkeit seine eigenen Stasiakten als Sonderbeauftragter für die personenbezogenen Unterlagen der Stasi praktisch unschädlich zu machen und soll diese Dienstleistung auch für andere Persönlichkeiten in Ost und West geleistet haben, was aber bis heute nicht bewiesen wurde (oder durfte), aber durchaus für Insider logisch ist. Es blieb ihm die Angst vor den Rosenholz-Dateien, denn diese gelangten in dubioser Weise in die Hände des Geheimdienstes der USA und sind mit Sicherheit aussagefähig, wie sich Bürger Gauck in der DDR verhalten hatt.
    Wenn ich diesen Gauck und dessen Verhalten heute als BP einschätze, spricht viel dafür, dass er erpressbar ist und als Marionette der USA benutzt wird.
    Ich könnte jetzt viele Beispiele aufzeigen, möchte mich aber nur auf ein sehr wichtiges beschränken.
    Hat Gauck vergessen, dass die Menschen in der ehemaligen Sowjetunion einer der größten Leidtragenden des II. Weltkriegs waren? Ich beziehe mich auf seine Rede in Danzig.
    Oder überwiegte bei ihn der Hass auf die Russen, weil diese seinen den faschistischen Hitlersystem treu ergebenen Vater zu zweimal 25 Jahren Haft verurteilt hatten?
    Als neuer Bundesbürger bin ich erstaunt, dass so ein Mann als BP der Herzen bezeichnet wird.
    Meine Meinung ist, er ist nicht tragbar für die BRD als BP und eine zweite Amtszeit wäre nach meiner Auffassung eine Katastrophe und ich bin froh, dass viele Menschen in Ost und West genau so denken und sich nicht durch gezielte Meinungsmache beeinflussen lassen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Nietzschmann

    AntwortenLöschen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe