Sonntag, 18. Mai 2014

Joachim Gauck - der richtige Mann oder der Bock zum Gärtner?

Thema: unser Bundespräsident

Unmittelbar bevor Joachim Gauck zum Bundesprädent gewählt wurde, machte die ARD eine Umfrage, eine Chatumfrage, die Frage hieß: " Ist Joachim Gauck der Richtige für das Amt des Bundespräsidenten?" An dem Tag, gegen 19:37 Uhr, hatten etwa 77% klar mit "Nein" votiert. Daraufhin nahm die ARD dieses Votum von der Website und einen Tag später teilten die Öffentlich Rechtlichen Medien mit, laut einer Umfrage seinen 70% begeistert von dem neuen, potenziellen Präsidenten. Soweit zu der Qualitätsmedienarbeit.

Dr. Klaus Blessing (ehem. DDR Staatssekretär) im Gespräch mit Michael Friedrich Vogt. Am 23. März 2012 wurde der Ex-DDR-Pfarrer Joachim Gauck als elfter Bundespräsident vereidigt. Wenige Wochen zuvor war sein Vorgänger Christian Wulff von einer Phalanx höchst tugendhafter bundesdeutscher Medien aus dem Amt gejagt worden. Von den meisten Vertretern ebendieser Medienhäuser wird uns nun Joachim Gauck als charismatischer Bürgerrechtler, diplomatisch versierter Versöhner, erfolgreicher Stasi-Jäger und moralisch integrer Verfechter der Freiheit präsentiert.


Vor einiger Zeit gab der Bundespräsidentendarsteller Joachim Gauck dem ZDF ein längeres Interview, unter anderem zur NSA-Affäre. Gewohnt pastoral drückte sich Gauck um eine definitive Aussage herum. Auf Snowdens angesprochen, bat er -- nach wochenlanger ausufernder Berichterstattung! -- um „noch mehr Informationen" und psalmodierte „Sympathie (...), „wenn eine Regierung dabei ist, das Recht zu beugen" und es einen gebe, „der sich aufgerufen fühlt, diese Rechtsbeugung öffentlich zu machen". „Für puren Verrat" indes, so die Keule im Anschluß, „habe ich kein Verständnis." „Verrat" -- wenn es um die Aufdeckung von Geheimdienstbespitzelung geht? Kann so einer formulieren, der selbst „gefangen in der DDR" (Bild) gewesen war und damals als „Bürgerrechtler" gegen die Schlapphüte gekämpft hat?

Aber vielleicht war es mit Gaucks Anti-Stasi-Engagement doch nicht so weit her. Dies legen Dokumente nahe, die Klaus Blessing und Manfred Manteuffel in dem gerade erschienenen Buch "Joachim Gauck -- Der richtige Mann?" (s. u.) vorgelegt haben. Blessing war Staatssekretär im DDR-Wirtschaftsministerium gewesen, da könnten Kritiker unken, es gehe um eine politische Abrechnung mit SED-Kritikern. Doch die Autoren haben solide gearbeitet und ihre Aussagen profund mit Quellen belegt. Vor allem aber: Manteuffel war von 1984 bis 1990 Referent für Kirchenfragen beim Rat der Stadt Rostock -- und damit in ständiger Tuchfühlung mit Gauck, der zur selben Zeit in der Hansestadt Pfarrer war.

Das Autorenduo erinnert daran, daß auch die bundesdeutschen Eliten kurz nach der Wiedervereinigung nicht so ungeteilt auf die Integrität des ostdeutschen Gottesmannes vertrauten, wie es heute der Fall scheint. Spektakulär war etwa eine kritische Dokumentation über das Wirken von Gauck als Beauftragter für die Stasi-Unterlagen, die das ZDF unter der Moderation von Bodo H. Hauser am 17. April 1991 sendete. Der Spiegel und Kennzeichen D warfen nach der Sendung die Frage auf, ob Gauck als Leiter der Behörde nach diesen Enthüllungen noch tragbar sei. Kein Wunder: Gauck hatte bei der Aufnahme des Interviews Wirkung gezeigt. Es mußte zweimal abgedreht werden, da die erste Fassung nicht sendefähig war und gelöscht werden mußte. Der Grund: Gauck war ausgerastet und hatte dem Interviewer angedroht: „Für Ihre Fragestellungen möchte ich Ihnen am liebsten eine knallen." Bodo H. Hauser resümierte den Recherchestand seiner Redaktion: „Joachim Gauck hat durch sein Verhalten selbst dazu beigetragen, daß man auch seine Vergangenheit aufarbeitet. (...) Joachim Gauck hat über mehrere Stunden unkontrolliert seine eigene [Stasi-]Akte eingesehen. Trotz seiner, schon vor dieser Sendung heute abgegebenen Erklärungen beantwortet er nicht die Frage, warum er alleine und unkontrolliert Einsicht nahm." Hatte Gauck als „Herr über alle Akten" seine eigene frisiert?

Veröffentlicht am 17.05.2014
Adresse des Videos: https://www.youtube.com/watch?v=-aEgKDANgpg


Danke Klaus für den Link

1 Kommentar :

  1. Hallo Gerd,hallo Lesende,
    obwohl ich zur Zeit sehr wenig Zeit zur Verfügung habe, mich in Foren, zu äußern, meistens die Foren von Will und Jauch nur noch überfliege, die Sendungen kaum noch ansehe, da ich es satt habe, mir die ständig gezielte Meinungsmache anzusehen, reizt mich aber das Thema Gauck.
    Ich bewundere nach wie vor deine Aktivitäten, wie du deine HP betreibst, dass trifft ebenso auf die HP von Robert Kroiß zu. Auf alle Fälle gehören eure HPs zu den informativen und lesenswerten.

    Seit Jahren versuchen meine Freunde/innen gesamtdeutsche Aufklärung bezüglich der Bürgerrechtsbewegung in der DDR zu betreiben. Leider ist es jedoch so, dass viele Menschen die Zusammenhänge , gerade zur Person Gauck nicht sehen wollen, oder können.
    Es ist in den Kreisen der Bürgerrechtsbewegung der DDR bekannt, dass Gauck niemals der Bürgerrechtler war, als dieser er sich ausgibt.
    Er sprang auf den Zug auf, allerdings erst dann, als alle Messen gesungen waren.
    Heute, wie damals, hat er es geschafft an den Futtertrögen der Mächtigen seinen Platz einzunehmen.
    Es ist bestimmt auch kein Zufall, dass Gauck der erste Verantwortliche der Stasibehörde wurde.
    In ihn hat man den „Aufklärer“gesehen, der die Gestaltung der Behörde so durchführte, wie es gewünscht wurde.
    Irgendwann, meine Generation wird es nicht mehr erleben, wird mal die ganze Wahrheit über das Zusammenspiel Stasi und westliche Geheimdienste und die dabei verstrickten Personen in Ost und West ans Licht kommen und viele Menschen können dann leider nicht mehr miterleben, wie von ihnen als sauber gehaltene Personen verstrickt waren.
    Was Blessing im Video so andeute, ist doch kein Geheimnis.
    Warum werden Akten von bestimmten Personen geheimgehalten?
    Unsere Meinung dazu ist klar. Führende Persönlichkeiten der Politik, sind auf Grund ihrer Vergangenheit erpressbar. Beweisen können wir das nicht. Auf Grund ihrer Politik, die sie verkaufen, aber erklärbar.
    Was mich verwundert, ist die Tatsache, dass viele Menschen in D. den BP nicht so wahrnehmen, wie er ist. Lesen sie seine Reden nicht, verfolgen sie seine Auftritte nicht?
    Ich schäme mich für so einen BP, der Kriege unterstützt und eine sehr eigenartige Auffassung von Freiheit und Demokratie hat.
    Ich bin mit Sicherheit kein Moralapostel, von mir aus kann jeder sein Privatleben so gestalten , wie er will, aber eine Ehefrau und zwei Geliebte , diese auch noch auf Kosten der Steuerzahler, müssten doch bei unseren Mitbürgern/innen mit streng christlichen Moralvorstellungen alleine schon deshalb eine Welle der Empörung hervorrufen, oder darf man das als Pseudomoral verstehen?
    Ich meine vorallen die, welche gegen Gleichstellung der Homosexualität sind.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Nietzschmann der Erste Karl

    P.S zur Zeit kümmere ich mich in meinem AK um die Problematik EE und EEG.
    Ein sehr wichtiges Thema.
    Wenn es passt, werde ich dazu hier auf der HP posten

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