Montag, 14. April 2014

Günther Jauch - die Sendungen in 2014 - Wandel zum Boulevardfernsehen

Thema:
der Wandel der Öffentlich-Rechtlichen-Fernsehanstalten von Informationssendern mit Bildungsauftrag zu Boulevardmedien zur Volksverdummung und Meinungsmanipulation

Liebe Leser,
an der Sonntagabend-Talkshow "Günther Jauch" kann man deutlich sehen, wie das Niveau der ARD immer mehr verflacht und gezielt den Privaten anpasst wird. Wenn man noch die einseitige Berichterstattung dazu nimmt, muss man fragen: "Was ist nur in den letzten 20 Jahren aus dem Deutschen Fernsehen geworden?"

Ob die Themen der Sendung der Jagd nach Quote, dem Diktat aus der Politik oder einfach nur der Bequemlichkeit der Redaktion geschuldet sind, sei dahingestellt. Die Redaktion müsste schon von sich aus dafür sorgen, dass Jauchs Heimatsender keine Konkurrenz durch die ÖR bekommt und die unten stehenden, gelb und grün markierten Themen für RTL vorbehalten werden, wenn sie es denn dürfte. Hier werden die Themen eindeutig den journalistischen Fähigkeiten des Moderators angepasst und nicht den Zuschauerwünschen oder dem Tagesgeschehen.

Es ist traurig genug, dass die Ränkespiele zwischen den Einflussnehmern aus der Politik und den Programm-Verantwortlichen bei den Sendern zu Lasten der Zuschauer gehen. Wenn eine halbwegs politisch aufgestellte Sendung wie "Anne Will" einem Boulevardformat wie "Günther Jauch" weichen muss und auf Mittwochs gegen Mitternacht verschoben wird, ist das gegen die politisch interessierten Zuschauer und gegen die Moderatorin gerichtet und scheint dem allgemeinen Trend der ÖR, weg von der Information, hin zur seichten Unterhaltung, zu folgen.

Vergebens wird von vielen Blogteilnehmern das Thema "Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)" gefordert. Aber genau wie seinerzeit das Thema "ESM", treffen auch diese Forderungen auf taube Ohren.
Politisch nicht gewollt, es wird geheim verhandelt, die Europäer müssen das nehmen, was Profit für die Wirtschaft der USA bringt. Interessen der Menschen? Wo kämen wir denn hin, wenn die eine Rollen spielen würden? Die sollen das konsumieren was ihnen vorgesetzt wird, ansonsten still sein.

Man kann ohne weiteres den Eindruck gewinnen dass die Fernsehanstalten, nicht wie ursprünglich geplant, Politik vermitteln sollen, sie wollen aktiv mitgestalten. Warum sonst sind immer wieder Leute von der FDP in Sendungen als Gäste? Damals, als die beiden Lindners im Studio zu wohnen schienen hiess es, sie sind an der Regierung beteiligt. Heute, wo die Partei nicht mal mehr im Bundestag vertreten ist, aber immer noch welche von denen in Sendungen auftauchen, kann es nur der krampfhafte Versuch der Ö-R sein, ihnen eine Plattforn zur Darstellung für den Wiedereinzug zu geben.
Auf Gäste von der Opposition wird gerne verzichtet, auch wenn sie, im Gegensatz zur FDP, im Bundestag vertreten sind.

Ein weiteres untrügliches Zeichen für einen stetigen Niveauverlust ist der in letzter Zeit verstärkte Auftritt von Experten des Springerverlages, besonders derjenigen aus der Abteilung für Manipulation und Volksverarschung, "BILD". Die Macher dieses Blattes wähnten sich ja zeitweise schon handlungsbefugt, als für sie noch ihr fernsteuerbarer Ex-Doktor "Copy-Karl" in der Regierung saß.

Hier eine Aufstellung der Sendungsthemen von 2014 bei Günther Jauch.
Was der ADAC, Alice Schwarzer, Uli Hoeneß und jetzt Michael Schumacher, wirklich alles nur Boulevardthemen, in einer politischen Talk-Sendung des ÖR-Fernsehens zu suchen haben, ist mir ein Rätsel.
Ich habe die von mir dem politischen Bereich zugeordneten Themen rot, dem Boulevard gelb und die Themen, die ich in beide Bereiche einordne, grün markiert.

B = Boulevardthema, grün = naja, rot = politisches Thema


Also ich meine, die gelb markierten Themen haben im ÖR-Fernsehen nichts zu suchen. Bei den grün markierten kann man es so grade gelten lassen und die roten sind politische Themen.

1 Kommentar :

  1. Hallo Gerd, hallo Lesende,

    danke für diesen Kommentar.

    Während ich vor den Beitritt der DDR zum GG der BRD bis auf ganz wenige Ausnahmen kaum politische Sendungen im Fernsehen der DDR gesehen habe und mich, wie viele andere auch, nur mit dem Westfernsehen informiert habe und da besonders eben auch die politischen Talksendungen und Magazinsendungen verfolgte, muss ich heute feststellen, dass das derzeitige Fernsehen sich kaum noch vom ehemaligen Ostfernsehen unterscheidet.Es dominiert, bis auf wenige Ausnahmen, die gezielte Meinungsmache.
    Politische Talksendungen, einst das Flaggschiff gepflegter und anspruchsvoller Diskussionskultur, sind da besonders auffällig.
    Qualitativ erscheint natürlich Anne Will als immer noch die beste Moderatorin, aber auch sie erfüllt nur kritiklos den vorgegeben Auftrag.
    Über Jauch zu diskutieren ist müßig, er darf ja unverhohlen primitives Boulevardfernsehen praktizieren. Machen wir uns aber nichts vor, viele unsere Mitbürger/innen wollen das.
    Ich habe bewusst mich im Forum zum Schumacher Thema nicht gemeldet.
    Ich wollte ein persönliches Zeichen setzen und dachte , dass das Forum noch weniger Resonanz erfährt, wie ja zu sehen.Leider haben aber dann doch 5.6 Millionen Zuschauer diese Sendung verfolgt.Ich bedaure natürlich den tragischen Unfall von Schumacher.Ansonsten ist aber Schumacher, genau so wie Hoeneß einer der schlimmsten Sozialschmarotzer in Deutschland. Leider wollen es aber viele Menschen nicht so sehen und jubeln diesen „Vorbildern“ zu.
    Zurück zu den politischen Talksendungen.
    Die Foren, bei Jauch und Will, möchte ich nicht missen.Gerade jetzt wieder aktuell im Will Forum zur Ukraine zu erleben. Wenn man Optimist bleiben will, kommen die Verantwortlichen im ÖRF nicht umhin die Foren und die Meinungen der Foristen/innen in der überwiegenden Mehrheit einfließen zu lassen. Ansonsten muss man sich überlegen Wege zu finden, um zum Boykott der Sendungen aufzurufen.
    Es muss soweit kommen, dass nicht nur die üblichen Verdächtigten aus der Parteienlandschaft und Organisationen, bestimmte Journalisten, sondern auch die kritischen sozialen Netzwerke, oder zum Beispiel Kampagnennetzwerke , wie Campact , zu Wort kommen.
    In diesem Zusammenhang möchte ich dir danken, dass du Campact auf deiner HP hast.
    Ich arbeite ja schon seit Jahren als Unterstützer von Campact, dabei besonders zu meinen Lieblingsthema EE und EEG.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Nietzschmann

    AntwortenLöschen

Der Kommentar erscheint manchmal erst nach Freigabe