Montag, 22. April 2013

SPD: Alle Deutschen sollen ihr Geld zur Bank bringen

Anscheinend will nicht nur Steinbrück mit seinen peinlichen Sprüchen und seinen "Klar-Text-Reden" verhindern dass die SPD im Herbst die Regierung übernimmt.
Der Anlegerschützer der SPD, Carsten Sieling, fordert, dass alle Deutschen ein Giro-Konto haben sollten und verärgert die Wähler damit ebenso. Wenn es nicht den allgemeinen Trend der Partei verdeutlichen würde, könnte man es als Stimme aus der dritten Reihe einfach abtun.
Zu den Risiken bei Banken-Pleiten ist kein Wort zu vernehmen
In vorauseilenden Gehorsam zu dem was die EU und die Finanzwirtschaft schon länger plant, die Abschaffung des Bargeldverkehrs, kommen solche Vorschläge von Hinterbänklern.

Anlegerschützer! Das ich nicht lache!
Es gehört ganz einfach zur Strategie der EU und natürlich auch der Banken.
Die Ersteren wollen die totale Kontrolle und die Anderen die Gebühren.

Eine Banküberweisung lässt sich nun mal leichter nachverfolgen als eine Barzahlung und viel Kleinvieh macht auch viel Mist.
Wir wissen ja schon lange, dass die Umfaller- und Abnicker-Partei SPD keine Opposition ist.
Aber dass sie uns das immer wieder dreist vor Augen führt, ist schon ein starkes Stück.
Wem, außer ihnen selber, soll denn ein Regierungswechsel was bringen?
Dass fast alle Parlamentarier Marionetten sind wissen wir, aber müssen sie uns das immer wieder beweisen?
Langsam glaube ich, wir haben es nur noch mit Idioten zu tun.


Die Deutsche Wirtschafts Nachrichten schreiben am 20.04.2013:

Die SPD will, dass alle Deutschen ihr Geld auf einem Giro-Konto aufbewahren. Die Aktion ist an sich problematisch, weil sie darauf abzielt, die Abschaffung des Bargelds voranzutreiben. In einer Zeit, in der sich jeder Deutsche überlegt, sein Konto von der Bank abzuziehen, ist die Aufforderung geradezu geschmacklos.



Carsten Sieling, Foto: Bundestag
Die SPD will, dass alle Deutschen ihr Geld zur Bank bringen. Carsten Sieling ist für die SPD-Fraktion Berichterstatter für finanziellen Verbraucher- und Anlegerschutz. In dieser Funktion fordert er, dass endlich alle Deutschen ein Girokonto führen müssen dürfen. Es gäbe in Deutschland 670.000 Menschen, die kein Bank-Konto haben. Das müsse sich ändern. Jeder habe ein Anrecht auf ein Giro-Konto, möglichst auch eines, bei dem er überziehen könne.
Das ist also die wichtigste Nachricht der SPD in einer Zeit, in der alle Sparer und Bankkunden sich fragen,wie sicher ihr Konto ist. Alle wichtigen Politiker, EZB-Banker und sonstige Banker haben in den vergangenen zwei Wochen bestätigt, dass im Fall einer Banken-Pleite die Konten der Kunden rasiert werden.

Es wird immer deutlicher, dass die Einlagensicherung nicht greift, wenn es wirklich hart auf hart kommt.
Der bei der SPD für den Anleger-Schutz zuständige Carsten Sieling sagt nicht, wie man sich am besten informieren oder gar schützen kann. Er sagt nicht, welche Alternativen es gibt, damit man als kleiner Sparer gegen eine Zwangsabgabe geschützt ist.
Carsten Sieling sagt, dass schon Rot-Grün „gerne ein Girokonto für jedermann, wie wir es nennen, und jedefrau eingeführt“ hätte.
Wenn man das Interview liest, wundert man sich über den eigentlich sehr verlässlichen Deutschlandfunk, dass der Sender keine Frage stellt zum derzeit wichtigsten Verbraucher-Anleger-Schutz-Thema, nämlich zum Risiko, zu dem die Banken für die Kunden über Nacht geworden sind.
Der Begriff Risiko kommt in einer grotesken Verkehrung der Problem vor, wenn Carsten Sieling zu ergründen sucht, warum die Banken den Menschen ein Giro-Konto verweigern.

Sieling:
Natürlich ist das ein gewisses Risiko und eine Sorge, die dort jede Bank, jede Sparkasse hat, dass es zu Ausfällen kommen kann, dass die Zahlungsverpflichtungen nicht hinreichend sind. Gleichwohl wir ja auch sagen bei einer gesetzlichen Verpflichtung, natürlich kann man auf so einem Konto dann nicht überziehen!

Warum sagt Herr Sieling nicht, dass das größe Risiko im Moment die Banken sind und nicht die Einleger? Und dass es sehr wohl zu Ausfällen kommen kann – bei den Banken!

Wäre Sieling wirklich ein sozialer Demokrat, würde er denjenigen, die kein Girokonto haben – weil sie durch Überschuldung ins Unglück gerannt sind oder aus anderen Gründen -, dass sie in einer solch kritischen Lage der Banken einen weiten Bogen um die Geldinstitute machen sollten. Vor allem aber ist es unverständlich, wie man in einer Zeit, in der praktisch an jedem Wochenende eine große Bank zusammenbrechen kann, die Leute weiter zum Schuldenmachen ermuntern kann.

Sielings Bemühungen, selbst das Geld der Ärmsten noch in die Banken zu lenken, steht im Zusammenhang mit der europaweiten Strategie von Politik und Finanzwirtschaft, das Bargeld abzuschaffen.

Dieser Prozess ist im Mutterland des Sozialismus, in Schweden, bereits im vollen Gang (mehr hier). Wenn alle Bürger über ein Konto verfügen, dann ist es leichter für den Staat, diese zu kontrollieren. Denn Transaktionen auf den Konten sind viel leichter nachzuvollziehen als der Bargeld-Verkehr.

In der EU gibt es circa 30 Millionen Bürger, die über kein Bankkonto verfügen. Und die EU-Kommission spricht ähnlich wie die SPD von einem „sozialen Grundrecht“ auf ein Bankkonto (mehr hier). „Wir bewegen uns genau in dem, was die EU dann auch vorschlagen wird“, sagt Sieling.
Solidarität war immer schon ein hohes Gut der Sozialdemokraten.

Daher kann man Carsten Sieling in diesem Punkt nicht widersprechen.

Wir bewegen uns alle solidarisch auf einen Abgrund zu. Da dürfen die Ärmsten der Armen nicht außen vor bleiben.

Mit freundlicher Genehmigung von DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

Dass so ein Vorschlag ausgerechnet von einem der SPD kommt, ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich diese Partei von ihrer sozialen Einstellung verabschiedet hat und in die gleiche neoliberale Richtung marschiert wie CDU/CSU, FDP, Grüne.
Was sollte da ein Regierungswechsel im September bringen, außer dass sich Andere an den, von der Gemeinschaft finanzierten, Trögen der Macht bedienen?


Ein Kommentar

20. April 2013 um 12:55
Bernd1964 sagt:
Die SPD macht mit ihrem Vorschlag zur Kontoführungspflicht deutlich, dass sie die Interessen der dominanten irrsinnigen Minorität (DIM) vertritt und damit eine Partei ist, welche vor allen anderen Dingen die Interessen der Hochfinanz vertritt.

Girokonten können nur mit einer verläßlichen Infrastruktur für Strom und Computertechnik in Funktion gehalten werden. Sie sind ist deshalb keine nachhaltige technische Einrichtung, da wir aufgrund des schon lange absehbaren raschen Abfalls der globalen Netto-Energieproduktion noch in diesem Jahrzehnt (siehe http://www.drmillslmu.com/peakoi11.jpg ) das Ende der elektrifizierten Zivilisation erfahren werden.

Aufgrund dieses Kollaps wird die Zukunft auch hierzulande wieder ohne virtuelles Geld sein; das Girokonto wird wie so vieles andere rasch aus unserer Lebenswelt verschwinden sobald der systematische Kollaps der industriellen Zivilisation begonnen hat. Und dieses Ereignis ist wahrlich nicht nicht mehr fern.

Bereits in wenigen Jahren werden tage- und wochenlange Stromausfälle etwas Normales auch hierzulande sein. Die SPD plant deshalb für eine Zukunft die nicht eintreten wird, sie ignoriert dass die industrielle Zivilisation keine nachhaltige Zivilisationsform ist. Bereits um das Jahr 2025 werden die meisten unter uns wieder so einfach wie unsere Urgroßeltern leben, nämlich ohne elektrischen Strom und ohne Girokonto.

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