Samstag, 30. März 2013

Kein Missverständnis - Die Bank-Guthaben in Europa sind nicht sicher

Natürlich liest man sowas nicht in den deutschen Mainstreammedien:

Zentralbanken
Kein Missverständniss

EZB bestätigt: Die Bank-Guthaben in Europa sind nicht sicher

Der niederländische EZB-Mann Klaas Knot bestätigt: Die Enteignung von privaten Bank-Guthaben wird künftig Teil der „europäischen Liquidierungs-Politik sein“. Die EZB will, dass die Banken ihre Bilanzen in Ordnung bringen. Der einfache Sparer sollte sich nun gut überlegen, wie viel Geld er auf welcher Bank belassen will.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten  | 30. März 2013, 00:49 Uhr |

Klaas Knot, der Präsident der Niederländischen Zentralbank, versichert den Sparern in Europa, dass ihre Einlagen bei einem Banken-Crash sicher zur Rettung herangezogen werden.
Die Zentralbanken übernehmen nun das Kommando bei der Neuordnung des europäischen Banken-Systems. Das niederländische EZB-Mitglied und Notenbank-Präsident seines Landes, Klaas Knot, bestätigte in einem Vortrag am Donnerstag, was der niederländische Euro-Gruppenführer Jereon Dijsselbloem vergangene Woche verkündet hatte: Die Restrukturierung der europäischen Banken wird nach dem Vorbild Zyperns erfolgen. Alle Bank-Guthaben werden, falls notwendig, enteignet. Dijesselbloem hatte gesagt, der Zypern-Deal sei eine Blaupause für Europa. Danach hatte er das wieder zurückgenommen. Dann sagte der EZB-Mann Benoit Coeuré, dass Zypern ein Einzelfall sei.

Nun hat Knot für Klarheit gesorgt, wie die Zeitung Het Financieele Dagblad berichtet: „Es gibt an den Aussagen von Dijesselbloem nichts auszusetzen. Der Inhalt seiner Bemerkungen bezieht sich auf einen Weg, der schon länger in Europa diskutiert wird. Dieser Weg wird Teil des Prozesses sein, wie in Europa Banken liquidiert werden.“ Die Banken müssten ihre Bilanzen in Ordnung bringen. Dazu müsse Transparenz geschaffen werden im Bankensektor. Danach müssten sich die Banken von ihren Verlustbringern trennen.

Reuters hat von Klots Sprecherin die Bestätigung, dass die Aussage dieses Niederländers definitiv kein Missverständnis ist. Die internationalen Medien sind vorsichtig geworden, seit Dijsselbloem versucht hatte, die FT und Reuters auszutricksen.
Damit trägt Klot die neue Doktrin der EZB offiziell vor: Zypern ist die Blaupause geworden. Dies gilt in Bankenkreisen mittlerweile als neue Lage: Die vielbeschworene Einlagen-Sicherung ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist.
Dies bedeutet konkret: Der einfache Bank-Kunde kann sich in der gesamten Euro-Zone nicht mehr in Sicherheit wiegen, wenn er sein Geld auf die Bank bringt.
Er muss sich über den Zustand seiner Bank erkundigen, indem er ihre Bilanzen studiert oder versucht, sich einen Überblick über das hochexplosive, geheime und nicht bilanz-pflichtige Derivaten-Geschäft der Bank zu verschaffen. Um es klar zu sagen: Beides ist vollkommen aussichtslos. Denn selbst bei größter Fachkenntnis ist es heute unmöglich, das Risiko einer Bank abzuschätzen. Die meisten Bilanzen sind längst raffinierte Lügengebäude, die keiner mehr versteht und die auch keiner verstehen soll.
Insoweit ist es gut, dass die EZB nun endlich Klartext spricht. Vermutlich gibt es auch keine Alternativen, als die Banken bei lebendigem Leibe gesundzuschrumpfen.

Für Anleger, Inhaber von Sparbüchern und Unternehmen bedeutet die Ankündigung von Knot eine Aufforderung zur sofortigen Neu-Orientierung. Denn wenn es seit Zypern noch Zweifel gegeben haben sollte, dass die Bank-Einlagen nicht mehr sicher sind, mit Knots trockener Erklärung ist es amtlich.
Für mittelständische Unternehmen ist dies eine besonders schlechte Nachricht, weil sie aus praktischen Gründen kaum Alternativen zu einem Bank-Konto haben. Sie müssen jedoch, wie alle anderen, damit rechnen, über Nacht enteignet zu werden – und zwar dort, wo es sie am empfindlichsten trifft: Bei der Liquidität. Wenn der Staat kommt wie der Dieb in der Nacht, dann kann ein Unternehmen die Gehälter nicht mehr auszahlen und gerät in akute Insolvenz-Gefahr (wie das konkret aussieht, hat ein IT-Unternehmer dokumentiert.)
Unter Umständen müssen die Unternehmen nun überlegen, wieder größere Bar-Bestände im Unternehmen selbst zu horten. Vielleicht gibt es sogar die Rückkehr der klassischen „Lohntüte“ – wo den Mitarbeitern das Geld bar ausbezahlt wird.
Die kalte Entschlossenheit der Zentralbanken, nun auf Kosten der Bank-Kunden aufzuräumen, macht jedenfalls deutlich: Das Geld, das man sich erarbeitet hat, und das man für den Betrieb eines Unternehmens braucht, gehört überall hin – bloß nicht auf die Bank.
Bezeichnenderweise kommt Knots Aussage am Gründonnerstag: Die Osterferien haben begonnen, kaum einer nimmt Notiz von der Botschaft. Wie sagte doch Wolfgang Schäuble? „Bankeinlagen sind eine sensible Sache. Daher macht man das am Wochenende.“
Die Lage ist offenbar so ernst, dass dies nun auch schon für die Ankündigung der Enteignung gilt.

Werte mächtigste Frau der Welt, was ist denn nun mit Ihrem Versprechen?
Wieder alles Geschwätz von Gestern?

ab hier Ergänzung 18:00 Uhr
und Schäuble?
Schäuble: "Zypern ist und bleibt ein spezieller Einzelfall"

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble betonte erneut, das Rettungspaket für Zypern mit Beteiligung der Sparer sei kein Modell für andere Eurostaaten. "Zypern ist und bleibt ein spezieller Einzelfall", sagte er der "Bild"-Zeitung. Der Minister ging damit auf Gegenkurs zu Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem, der die Beteiligung der Sparer als mögliches Vorbild für künftige Rettungsaktionen bezeichnet hatte. "Die Spareinlagen in Europa sind sicher", sagte Schäuble. In Zypern seien die beiden großen Banken faktisch nicht mehr zahlungsfähig gewesen.

Schäuble sagte weiter, der Euro sei durch die Zypern-Krise gestärkt worden. Der CDU-Politiker sagte der "Bild"-Zeitung, der Euro sei heute stabiler als noch vor drei Jahren: "Die ganzen Turbulenzen haben eben nicht auf andere Länder Südeuropas ausgestrahlt." Anfang 2012 sei das noch anders gewesen: Damals seien wegen der anstehenden Neuwahlen in Griechenland plötzlich die Zinsen für ganz Südeuropa in die Höhe geschnellt. "Auch die Finanzmärkte haben verstanden: Wir sind besser vorbereitet. Wir haben viel erreicht", sagte Schäuble. (tagesschau.de)

Kann man ihn und sein Geschwätz noch ernst nehmen wenn man dann wieder sowas liest? Wird er überhaupt noch über alles informiert?

Reiche retten Bank of Cyprus:
37,5 Prozent der Vermögen in Aktien umgewandelt

MOSKAU, 30. März (RIA Novosti).

Wohlhabende Bankkunden von Zyperns größtem Geldinstitut werden erstmalig ungefragt zu Aktionären: 37,5 Prozent der Guthaben über 100 000 Euro sollen gemäß den Umstrukturierungsplänen der Zentralbank in Anteile umgewandelt werden.

Auf weitere 22,5 Prozent der Bankeinlagen werden keine Zinsen gezahlt, zitieren griechische Medien am Samstag die Anweisung von Zyperns Zentralbank. Auch diese Sparguthaben sind in Zukunft vor einer Umwandlung in Aktien nicht gefeit.

Die restlichen 40 Prozent der Großvermögen werden zwar weiter Zinsen einbringen, vor einer – angesichts der Situation ungewissen – Stabilisierung der Lage müssen die Gelder jedoch auf den Bankkonten verbleiben.

Medienberichten zufolge betreffen die Pläne der Zentralbank zur Umstrukturierung von Zyperns Bankensystems auch das zweitgrößte Geldinstitut des Landes, die Cyprus Popular Bank (Laiki). Der Wortlaut der betreffenden Anordnung liegt jedoch noch nicht vor. Zyperns Finanzminister Michalis Sarris hatte zuvor angekündigt, dass den Inhabern „dicker“ Konten bei Laiki Verluste von bis zu 80 Prozent ihres Vermögens bevorstehen. Die verbleibenden 20 Prozent sehen die Bankkunden erst im Lauf der nächsten Jahre, so der Minister.

Zunächst hätten alle Sparer Zyperns mit der sogenannten Einmal-Steuer belastet werden sollen. Nach Gesprächen mit der internationalen Kreditoren-Troika einigte man sich jedoch auf eine Sanierung des Bankensystems. Die Laiki-Bank wird geschlossen. Alle „gesunden“ Guthaben gehen auf die Bank of Zyprus über.

Wie die europäische Zentralbank indes berichtete, haben Firmen und Privatpersonen im Februar eine Milliarde Euro von ihren Konten auf Zypern abgehoben. Der Umfang der Privatguthaben habe sich im Rechnungsmonat um 2,1 Prozent auf 46,4 Milliarden Euro verringert. Diese Zahlen sprechen von einem Anstieg der Bedenken gegenüber dem Bankensystem des Landes und Sorge um die darin geparkten Vermögen noch vor Beginn der Verhandlungen der zyprischen Staatsführung mit den internationalen Gläubigern. Im benachbarten Griechenland war der Umfang der Bankkonten im Februar um 2 Prozent gestiegen, in Italien um 1,3 Prozent.

... aber wenigstens kann man in deutschen Medien sowas Lesen: Stern-online
Banken sollen Politiker mit Millionengeschenken verwöhnt haben
Spiegel und Focus verzichten ganz auf das Thema

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