Montag, 6. August 2012

Monti warnt vor Auseinanderbrechen Europas



Der italienische Ministerpräsident Mario Monti hat vor einem Auseinanderbrechen Europas wegen der Eurokrise gewarnt. "Die Spannungen, die in den letzten Jahren die Eurozone begleiten, tragen bereits die Züge einer psychologischen Auflösung Europas", sagte Monti dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Wenn der Euro zu einem Faktor des europäischen Auseinanderdriftens werde, dann seien auch "die Grundlagen des Projekts Europa zerstört".
Spielraum gegenüber Parlamenten bewahren
Monti empfahl den Regierungschefs, sich ihre Handlungsfreiheit gegenüber den eigenen Parlamenten in der Krise zu bewahren: "Wenn sich Regierungen vollständig durch die Entscheidungen ihrer Parlamente binden ließen, ohne einen eigenen Verhandlungsspielraum zu bewahren, wäre das Auseinanderbrechen Europas wahrscheinlicher als eine engere Integration", sagte er.
Der Ministerpräsident begrüßte zugleich den Kurs des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, in der Eurokrise und die von ihm angedeuteten neuen Aufkäufe von Staatsanleihen kriselnder Euroländer.
Wie Draghi spreche er schon lange davon, dass der Markt für Staatsanleihen in der Eurozone "schwer gestört" sei, sagte Monti dem "Spiegel". Er forderte die Euroländer daher zum Handeln auf: "Diese Probleme müssen jetzt schnell gelöst werden."
EZB berät neue Hilfen
Draghi hatte am Donnerstag gesagt, die Zentralbank werde "in den nächsten Wochen" die Bedingungen von Maßnahmen wie den erneuten Aufkauf staatlicher Schuldscheine diskutieren. Er machte jedoch keine konkreten Hilfszusagen.
Die EZB hatte bis Mitte März Anleihen aufgekauft, um den Zinsdruck auf kriselnde Euro-Staaten zu senken. Seitdem liegt das umstrittene Programm auf Eis.

Was war denn eigentlich vor dem Euro? War da der Markt für Staatsanleihen auch schon mal "schwer gestört"oder ging da der Ausverkauf Europas nocht nicht so einfach?
Aber schauen wir uns diesen Monti einmal etwas näher an:

Wie demokratisch kam Monti zu seinem Amt?
dazu schreibt Wikipedia: 
Am 9. November 2011 wurde Monti vom italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano zum Senator auf Lebenszeit ernannt.
Monti galt nach dem Rücktritt Berlusconis als aussichtsreicher Kandidat für dessen Nachfolge als italienischer Ministerpräsident. Staatspräsident Giorgio Napolitano favorisierte eine Übergangsregierung, die von einem Nicht-Politiker und Experten geführt wird. Am 13. November 2011 wurde er von Napolitano mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Am 16. November stellte er sein Kabinett vor und wurde als Regierungschef vereidigt. Monti war bis zum 11. Juli 2012 auch Wirtschafts- und Finanzminister Italiens, dann gab er dieses Amt an den bisherigen Vizeminister Vittorio Grilli ab. 
Er wurde also ernannt, nicht gewählt.

Was macht Monti sonst noch so?
Mitgliedschaft / Tätigkeit in Organisationen
Zwischen 2004 und 2008 war er Aufsichtsratsmitglied des Brüsseler Think Tanks BRUEGEL und zwischenzeitlich dessen Vorsitzender. 2010 war er an der Gründung der Spinelli-Gruppe beteiligt, die sich für den europäischen Föderalismus einsetzt. Er ist zudem Mitglied des Vorstands der Bilderberg-Konferenz und führendes Mitglied der Trilateralen Kommission. Er ist internationaler Berater bei Goldman Sachs und Coca-Cola.

Wessen Interessen könnte Monti also verfolgen, die der normalen Menschen in Europa oder die der Aktionäre von Goldman Sachs, Coca-Cola u.s.w., also der Superreichen?

Ein Kommentar bei t-online:

Olga schrieb: am 5. August 2012 um 19:05:03
Am schlimmsten finde ich,
dass mit unserem sauer verdienten Geld, das unsere Politiker unseren Kindern und Enkeln stehlen, ja nicht einmal den MENSCHEN in Griechenland, Spanien, Italien geholfen wird, sondern dass diese Staaten damit v.a.die astronomischen Zinsforderungen der Banken und die Tilgungsraten begleichen bzw. gar Banken "retten" - d.h., all unser Geld wird Geldinstituten, kriminellen Zockern und den internat. Finanzmärkten geschenkt! Die bedürftigen Menschen selbst sehen NADA/ NIENTE davon.

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