Mittwoch, 20. Juni 2012

Hart aber Fair, Brief an die Redaktion

ESM Stoppen • Jetzt am Protest beteiligen • Der Countdown läuft

Liebe Leser,
offensichtlich nehmen die Zensurbemühungen bei den Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunkanstalten zu. Ähnliches wie ich im November 2011 beim Günther-Jauch-Blog selber erfahren habe, prangert Herr Walter Neumann im Brief an den WDR an. Damals bei Günther Jauch ging es um Beiträge, die politisch nicht erwünscht waren, die Sendung oder den Moderator kritisierten. Nur waren die erst freigeschaltet worden und verschwanden im Nachhinein wie von Geisterhand spurlos. Selbst meine Aufforderung an die Panoramaredaktion, bevor sie Andere anprangern erstmal im eigenen Haus der ARD zu recherchieren, wurde reaktionslos ignoriert. Gottseidank finden sich immer mehr Menschen, die den Mut haben etwas gegen die Bevormundung und Gängelei zu unternehmen.
Vielleicht sollte man einmal die Namen der Leute veröffentlichen, die die Anweisungen zu solchen Zensurmaßnahmen erteilen und die sich anmaßen, über die GEZ-Zahler zu bestimmen, was sie wissen dürfen und was nicht, was zensiert wird und was freigeschaltet werden darf. Man kann nicht einfach sagen: "die Politik", denn auch dahinter stehen Namen.
Hier nun der Brief des Herrn Walter Neumann:

An die
WDR-Redaktion für hart aber fair
zu Hd. des Verantwortlichen WDR Redakteurs Herrn Mathias Radner
zur Kenntnis des Moderators Herrn Frank Plasberg
Appelhofplatz 1
50667 Köln

Gesendet an die E-Mail-Adresse hart-aber-fair@wdr.de

Sehr geehrte Herren,

bisher habe ich öfter zu Ihren vorgegebenen Themen schriftlich Stellung bezogen in Ihrem haf-Blog. Wie sie meinen 6 Beiträgen vom 17.06.2012 entnehmen können, haben Sie nur zwei davon freigeschaltet. Dass Sie den letzten Beitrag nicht freigeschaltet haben, verstehe ich noch, weil er nicht zum Thema gehörte, sondern nur mein Unverständnis und meine Verärgerung Ihnen gegenüber ausdrückte, dass die anderen drei Beiträge nicht freigeschaltet wurden.

Ich wollte aus Verärgerung in Zukunft keine Beiträge zur Freigabe bei Ihnen im Blog mehr einstellen, wie ich dies im Günther-Jauch-Blog schon seit dem Gedicht von Günter Grass nicht mehr mache, weil auch dort Beiträge zensiert, verändert und/oder nicht freigeschaltet werden.

Diese Praxis der Nichtfreischaltung kann ich dann verstehen, wenn die Beiträge nicht den Forumsregeln entsprechen, welche ich jedoch bei Ihnen vergeblich gesucht habe. Daher gehe ich davon aus, dass alle zur ARD gehörenden Blogs in etwa auf dem gleichen Stand sich befinden.

Wenn aber Beiträge den Forumsregeln entsprechen und nicht freigeschaltet werden, dann muss ich unmissverständlich von Zensur, von Willkür oder Unvermögen des zuständigen Redakteurs ausgehen. Sie werden verstehen, dass ich mich keinem von diesen drei Möglichkeiten aussetzen möchte. Aber ich bin auch nicht gewillt, dies tatenlos einfach hinzunehmen. Daher meine Mail an Sie, Ihre Praxis einmal zu überprüfen.

Die drei nicht freigeschalteten Beiträge hatte ich so auch im Blog des Presseclubs eingestellt und sie wurden freigeschaltet. Nun hatte der Presseclub mit anderen Worten doch aber genau dasselbe Thema wie sie. Wo war also der Unterschied zwischen Freischaltung und Nichtfreischaltung? Passte dem lesenden Redakteur meine Meinung nicht, dann war es Zensur, passte ihm meine kurz auf einander folgenden Beiträge nicht, dann war es Willkür oder konnte er meine Beiträge geistig nicht dem Thema zuordnen, dann war es Unvermögen!

Meine Begründung mag Ihnen hart vorkommen, aber Ihre Sendung heißt nun auch mal "hart aber fair". Nun seien Sie mal fair und prüfen meine drei Beiträge nach und teilen mir mit, was Sie daran auszusetzen hatten, sodass sie nicht freigeschaltet werden konnten.

Meine Sinnesänderung, Sie doch noch anzuschreiben, beruht auf einer heute gelesenen Mitteilung, welche ich hierhin zu Ihrer Kenntnis einmal hineinkopiere, aus dem Blog Politikparadox:

"Google": Deutschland bei Zensurversuchen weit vorne“ schreibt drradio am 18.06.2012
Der Internetkonzern Google ist vermutlich nicht begeistert von den deutschen Behörden und Gerichten. Denn die zwingen das Unternehmen offenbar vergleichsweise oft, Suchergebnisse und Inhalte etwa von der hauseigenen Videoplattform "Youtube" zu löschen.
Wie Google selbst nun bekannt gab, gab es hier von Juli bis Dezember 2011 60 richterliche Anordnungen. Mehr kamen nur aus Brasilien und den USA.

Weltweit versuchten Regierungen nach Angaben des Konzerns zunehmend, Einfluss auf Inhalte im Netz zu nehmen. So habe etwa die spanische Regierung darum gebeten, fast 300 Links zu Artikeln zu entfernen, in denen kritisch über Personen des öffentlichen Lebens berichtet wurde. Dem sei "Google" nicht nachgekommen.

Dazu passt auch, dass „Reporter ohne Grenzen“ Deutschland in Sachen Pressefreiheit nur auf Platz 18 ihrer Rangliste 2011 führt. http://www.reporter-ohne-grenzen.de/ranglisten/rangliste-2011/
Selbst Länder wie Estland (Platz 3) Österreich (Platz 5) und Kapverden (Platz 9) liegen weit davor.
 Dabei lautet doch Artikel 5 des Grundgesetzes:
Art 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Es ist mir ein Bedürfnis, für die Meinungsfreiheit einzutreten. Nicht für eine Radikale, nicht für eine Verletzende, aber für eine, welche die Dinge beim Namen nennt. Und die heutige Politik und leider immer mehr auch die im vorauseilenden Gehorsam der Politik und der Finanzmacht gegenüber arbeitenden, schreibenden wie redenden Journalisten, incl. Ihrer Zuarbeitenden treten immer mehr dieser Meinungsfreiheit entgegen. Dies ist nicht nur mein Eindruck. Ich teile ihn mit vielen. Wenn man alleine betrachtet, dass die Bevölkerung von den Journalkisten NICHT aufgeklärt wird, was es genau mit dem Fiskalpakt, dem ESM-Vertrag und der Bankenunion auf sich hat. Das ist genau genommen unterlassene Berichterstattung, zu welchem vor allen Dingen die öffentlich Rechtlichen laut Vertrag verpflichtet sind! Mit anderen trete ich dafür ein, dass Sie in die Pflicht genommen werden und auch die Meinungsfreiheit bei Ihnen gilt und wertvoll ist und nicht unterdrückt wird!

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass Sie ein Sender des öffentlichen Rechtes sind. Als solcher haben Sie eine andere Objektivität Ihren Zuschauern und Zuhörern gegenüber an den Tag zu legen, wie private Blogs. Sie werden über die GEZ von uns Hörern und Sehern, finanziert!

Ich werde mir erlauben, diese, meine E-Mail an Sie, in den Blog von Politikparadox von Gerd 49 einzustellen. Ihre geschätzte Antwort würde ich dann ebenfalls für alle dortigen Besucher sichtbar, einstellen. Es sei denn, Sie würden mir mitteilen, dass die Antwort nicht freigegeben werden dürfe.

Wenn Sie meine Gedankengänge verstehen können und doch für die Meinungsfreiheit eintreten und ich mich täuschte, dann bitte ich um entsprechende Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Walter Neumann

Anschrift auf Wunsch nachträglich entfernt

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